Meine letzte Wanderung für‘s Erste in Schweden. Und natürlich noch einmal mit hoch- und herunterklettern durch die schöne Landschaft. Der erste Teil des Weges war konditionell nicht sehr anspruchsvoll, der zweite Teil, der entlang der Ostsee mit Blick auf viele kleine Inseln führte, hingegen schon. Zumal, wenn die Wegmarkierung auf einmal nicht mehr zu sehe ist und man sie mehr als 2 Meter tiefer wiederfindet. Nun geht es darum, den Weg zu korrigieren und, wenn sich keine andere Möglichkeit bietet, auf dem Hosenboden mittels des Haltens an greifbaren Wurzeln sowie erreichbaren Ästen den Fels hinunter.
Da die Schärenfahrt ins Wasser gefallen ist, wollen wir doch wenigstens eine der tausend Insel ansehen.
Wir fahren also in den südlichen Teil des Stockholmer Schärengartens, in die Gemeinde Haninge.
Nach dem gestrigen Gewusel in der Großstadt Stockholm, empfängt uns hier eine himmlische Ruhe. Neben uns ein Campingplatz eines schwedischen Vereins, der aber nur recht spärlich besucht ist. Es sieht so aus, als wären wir hier heute die Einzigen, die dieses Fleckchen gefunden habe.
Nur ein Hahn, der anscheinend die Tageszeit verwechselt hat, kräht in der Nähe.
Hügel mit Waldameisen
Nun hat sich doch noch zu späterer Stunde ein Kuschel-Camper neben uns gestellt. Einer , der seine Katze an der Leine spaziere führt.🥴
Außerhalb von Stockholm haben wir einen netten, an einem See gelegenen Stellplatz gefunden und fahren nun mit den Öffentlichen ins Stadtzentrum.
Von Schutzmaßnahmen bzgl. Corona ist hier nicht viel zu sehen. Kaum jemand trägt hier Maske und so komme ich mir manchmal ein bisschen komisch vor, da ich diesen Schutz in geschlossenen Räumen beibehalte.
Allerdings sind einige touristische Aktivitäten aufgrund von Corona oder weil sich die Saison dem Ende zuneigt (?), eingeschränkt. So wird es auch nichts mit unserer geplanten Schärenfahrt – schade.
Naja, das Wetter ist super und so geht es per Pedes entlang des Hafens und hinüber zur Insel, auf der sich die meisten Museen befinden.
In einem Hafen-Café gibt es dann noch einen super teuren Latte Macchiato.
Am späten Nachmittag, pünktlich vor dem Wolkenbruch, sind wir wieder in unserem gemütlichen Possl und lassen uns das Abendessen schmecken.
Heute eine schöne Wanderung zum Schloss Strömsholm gestartet. Der Hinweg, wahrscheinlich weil kürzer, war etwas trist, denn er führte zu 2/3 an der Hauptstraße entlang. Der Rückweg hingegen schlängelte sich durch die Feldmark und bot viel Abwechslung.
Aktuell haben wir den Stellplatz ganz für uns allein. Hin und wieder kommen ein paar Camper, die dann aber doch wieder fahren. Liegt es daran, dass die Pizzeria heute geschlossen hat- don‘t know 🥴
Sigtuna gilt als älteste Stadt Schwedens. Sie soll um das Jahr 970 entstanden sein.
Ein wirklich beschauliches Städtchen mit einer geschmackvoll gestalteten Einkaufsstraße, die leider bei diesem trüben Wetter nicht so sehr zur Geltung kommt.
An diesem Wochenende findet ein Umweltfest statt, dass scheinbar auch einen historischen Bezug hat, denn im Hafen laufen alte Holzschiffe ein und auf dem kleinen Marktplatz werde Autos aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt.
Obwohl dieses Städtchen an einem Arm der Ostsee liegt, erscheint die Umgebung abwechslungsreich mit ihren bewaldete Hügel.
Alt Uppsala galt prähistorische als Machtzentrum von Mittelschweden.
Die historische Siedlung mit ihren prominenten Hügelgräbern aus den Jahren 475 und 550 gelten nach mythologischer Überlieferunger als Grabstätte der Könige Aun, Adils und Egil.
Das Museum an diesem Örtchen bietet viel Wissen hinsichtlich der Entwicklung des Ortes, aber auch über die Lebensweise der Menschen zu dieser Zeit ( Eisenzeit).
Leider hat uns das gute Wetter verlassen und seit Tagen regnet es ununterbrochen 🥴.
Mit dem Stellplatz haben wir allerdings Glück. Die beiden letzten Nächte konnten wir ausgesprochen ruhig in einer Art Sportpark verbringen, der mit vielerlei Sportaktivitäten aufwartet und sogar am Wochenende Kurse anbietet.
Wir umrunden den See, der mit einer schönen Wald- Mooslandschaft umgeben ist. Aber auch bei diesen 4km kommen wir nicht trockenen Fußes zurück.
Ein Hotel, Restaurant, Glasbläserei und einige historische Ausstellungsstücke (bspw. ein Schmelztiegel) sind in diesem Park zu bewundern. Aktuell wird auf traditionelle Weise vorgeführt, wie Holzkohle hergestellt wird. Sehr geruchsintensiv, aber interessant.
Holzkohle-Herstellung
Da es hier nun so richtig herbstlich geworden ist und der Regen kaum eine Pause macht, machen wir einen Abstecher zum nahegelegene Ikea. Eigentlich fehlen uns nur ein paar Deckel von Aufbewahrungsdosen, aber an so einem witterungsangemessenen Assessor ist kein Vorbeikommen.☺️
Ich bin begeistert, zumal das Fell noch enorm reduziert war.
Da haben wir aber ein nettes Plätzchen zum Seele baumeln lassen gefunden. Ein Stellplatz, der idyllischer nicht sein könnte.
Aber trotzdem geht es heute weiter in den Süden, besser gesagt, in die nächstliegende Zoohandlung, denn wir brauchen unbedingt einen Kokosziegel für unsere Trenntoilette. Der Vorrat liegt in Berlin im Regal 🥴.
Nun bleiben wir doch noch eine Nacht an diesem Ort und lassen es uns gutgehen.😎
Nach einer kleinen Stadtbesichtigung fahren wir ins „Freiluftzentrum“ von Sundsvall. Es liegt oberhalb der Stadt in einem Waldgebiet und wird rege für sportliche Aktivitäten von den Einheimischen genutzt.
Nach einer ruhigen Nacht lockt uns das super Wetter zu einer kleinen Wanderung. Wir entscheiden uns für die Bärentour. Schon nach wenigen Metern ist wieder Klettern, Blanchieren etc. gefragt. So ist das wohl in Schweden 😎
Am Nachmittag besuchen wir das Museumsdorf Galtström. Hier erhält ein Verein eine Erzschmelzerei aus dem Jahr 1859, die mit Holzkohle betrieben wurde. Zeichen der Industrialisierung.
Schon gestern haben wir uns einen Parkplatz am Eingang Nord es Nationalparks gesichert, was wirklich nicht einfach war. Haben wir uns bislang die ganze Zeit gefragt, wo die ganzen Touristen sind, besonders die Deutschen, nun wissen wir es. Die ganzen Wochen, die wir nun unterwegs sind, haben wir nicht so eine große Ansammlung von WoMo‘s gesehen.
Zum Glück sind wir heute Morgen früh aufgebrochen, denn der Wanderweg ist wirklich recht anspruchsvoll. Teile der Strecke, die u.a. durch eine tiefe Schlucht führt, erfordert sogar Kletterkompetenzen. Letztlich bin ich mir nicht sicher was schwieriger ist, herauf oder herunter zu klettern. Leider habe ich auch meine Wanderschuhe nicht dabei und Turnschuhe bieten nun nicht den gewünschten Halt, sodass ich einmal böse umknicke.
Es gibt anscheinend Leute, die die Strecke schon öfters gelaufen sind oder eine enorme Wanderkondition haben, denn an einer Stelle des Weges kommt uns ein Elternpaar entgegen, die jeweils ein Kind in einer Trage auf dem Rücken haben – unglaublich.
Auf einer Höhe von ca. 250m umrunden wir einen Bergsee. Landschaftlich eine wahre Idylle. An vielen Wegpunkten finden wir Hütten, in denen man übernachten kann, sowie Feuerstellen mit Grillvorrichtungen – einfach toll.
Inzwischen sind wir froh, frisch geduscht, unsere müden Glieder ausruhen zu können 😴. Für mich war es die anspruchsvollste Wanderung, die ich bislang gegangen bin.